14
1. AKTIV IM ALTER
1.5 KUNST UND KULTUR
Neugier und Kreativität sind keine Frage des Alters. In
Bielefeld können Sie Kunst und Kultur auf vielfältige Weise
erleben oder aber selbst gestalten:
Das Bielefelder Musik- und Theaterangebot verspricht
kulturelle Vielfalt auf hohem Niveau. Die Inszenierungen
des Theaters Bielefeld genießen ebenso überregionale
Beachtung wie die klassischen Konzerte in der Rudolf-
Oetker-Halle mit einer hervorragenden Akustik. Das Angebot
der Bielefelder Museen und zahlreichen Galerien
verspricht Kunst- und Kulturinteressierten das ganze Jahr
über interessante Ausstellungen sowie ein breites Spektrum
an Kulturobjekten. Viele Kulturangebote sind barrierefrei
zugänglich.
Für alle diejenigen, die sich selber kreativ betätigen möchten,
gibt es eine Fülle von Möglichkeiten in der Stadt: ob
in Kursen, Musik- oder Theatergruppen, in Begegnungszentren
etc. – für jedes Alter und jede Interessenlage gibt
es Angebote, bei denen die eigenen künstlerischen Fähigkeiten
entdeckt, erprobt und ausgebildet werden können.
Einzelne Veranstaltungen sind speziell auf die kulturellen
Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren abgestimmt,
wie die folgenden Beispiele zeigen:
Geschichte erleben im
Historischen Museum Bielefeld
Das Historische Museum der Stadt Bielefeld finden Sie
in den Gebäuden der ehemaligen Ravensberger Spinnerei.
Es zeigt die Entwicklung Bielefelds von der Gründung
bis in die jüngste Vergangenheit. Daneben gibt es jährlich
mehrere Sonderausstellungen zur Stadtgeschichte oder
zu allgemeinen kulturhistorischen Themen. An jedem
ersten Donnerstag im Monat findet „Ein Nachmittag im
Museum“ statt. Dabei handelt es sich um unterhaltsame
Vorträge zu wechselnden historischen Themen. Wer sich
gern an alte Zeiten erinnert und wissen möchte, wie die
Menschen früher gelebt haben, der ist hier am richtigen
Platz. Manchmal sitzt man mitten in der Ausstellung, oft
wandert ein Museumsobjekt durch die Reihen, so dass
jeder Vortrag etwas Besonderes ist. Gespräche und Erfahrungsaustausch
im Anschluss sind dabei erwünscht.
Zu Beginn jeder neuen Sonderausstellung bietet das Museum
„Geschichte genießen“ an, eine besondere Führung
bei der Ältere die Ausstellung ungestört kennenlernen
können. Das Museum ist an diesem Tag geschlossen,
so dass es im Haus ruhig ist, und es stehen ausreichend
Sitzgelegenheiten bereit.
Unter dem Titel „Erinnerungsinseln“ lädt das Historische
Museum Menschen mit Demenz ein, sich „fassbar“ mit
Gegenständen zu beschäftigen, die im Leben eine Rolle
gespielt haben. Welche Erfahrungen und Gefühle sind
damit verbunden? Hier werden alle Sinne angesprochen –
auch das Erzählen und Singen gehört dazu. Erinnerungsarbeit
kann den Fortschritt der Erkrankung zwar nicht
aufhalten, aber doch verzögern und die Lebensqualität
verbessern.
Zur Auswahl stehen drei Programme:
■ Drinnen und draußen – Erinnerungen ans Spielen
■ Feste feiern – Erinnerungen an Alltag und Geselligkeit
■ Arbeit ist das halbe Leben – Erinnerungen an Pflicht
und Freizeit (speziell für demenzkranke Männer)
Alle „Erinnerungsinseln“ dauern etwa 1,5 Stunden und beginnen
mit dem „Ankommen“ im Museum. Die Teilnehmer
und Teilnehmerinnen trinken in gemütlicher Runde Kaffee.
In Ruhe können sie sich an die neuen Gesichter und den
Raum gewöhnen, dann erst beginnt der aktive Teil.